Ein neuer Job ist ein aufregendes, neues Kapitel für alle. Ich erzähle dir, wie ich in meinen neuesten Job gestartet bin.
Neuer Job = Eine neue Möglichkeit den bestmöglichen, ersten Eindruck zu hinterlassen. Denn bevor wir überhaupt über Akquise, Verkaufen, Pitches und weiteres sprechen können, lasst uns doch ganz vorne beginnen. Wie bereits geschrieben, hatte ich mit meinen 33 Jahren schon 4 verschiedene Aufgaben im B2B-Vertrieb und in meiner aktuellen Rolle habe ich bereits vor Jobantritt eine klare Idee davon gehabt, wie ich meinen Vertriebsjob starten möchte. Vielleicht stehst auch Du vor einer neuen, beruflichen Aufgabe und meine Gedanken für den Start können Dir helfen. Gleichwohl könnte mein Beitrag aber auch für Dich interessant sein, um eine Inspiration für die Zukunft zu erhalten.

1. Stell dich deinem Team vor und hör zu:
Klingt vielleicht erstmal wie ein ziemlicher No-Brainer, aber mir war es extrem wichtig, dass ich ab dem 1. Tag eine Beziehung zu meinen Kolleginnen und Kollegen aufbaue (internal selling) und man Assoziationen mit mir schafft. Was ist Philip für ein Typ? Was macht er so? Was für Ziele hat er sich gesetzt? Was erwartet oder erhofft er sich von seinem Job oder uns? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich mich entschlossen eine Vorstellungspräsentation zu basteln. Nicht um zu zeigen, was für ein toller Hecht ich doch bin, sondern um eine Verbindung „zu dem Neuen“ herzustellen. Der allgemeinen Auffassung nach, sagen Bilder mehr als 1.000 Worte und ich glaube, dass nicht jeder neue Kollege oder Kollegin einfach mal eine kurze Präsentation aus dem Hut zaubert. Meines Erachtens ist es egal, ob ihr mit Kolleginnen und Kollegen sprecht oder mit B2B-Kunden. Gebt euch Mühe diese einzufangen, bleibt authentisch und zeigt, dass ihr kein 0-8-15 Standard seid und anbietet. Selbst wenn es euch etwas Überwindung kostet, fragt eure Kolleginnen und Kollegen aktiv nach einem Mittagessen oder einen Kaffee, geht auf sie zu und noch wichtiger, hört ihnen zu. Erst wenn du dein Team kennst & verstehst, kannst du vertrieblich loslaufen. Wobei dazu noch ein bisschen mehr fehlt…

2. Sag, was dir wichtig ist & formuliere deine Ziele
Rückblickend hätte die Folie vom Design her noch etwas schicker aussehen können, aber sei es drum. Mir persönlich war es wichtig darzustellen, worauf ich in der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen Wert lege. Was kann man von mir erwarten und was können die Zuhörenden daraus ableiten, um mich besser einzuschätzen? Ich habe keine Lust lange „der Neue“ zu sein, ich möchte die Ärmel hochkrempeln und loslegen!
- Mach das, was dir Spaß macht: Menschen für Produkte begeistern und über Vertrieb sprechen, das macht mir Spaß! Ich bin ein Mensch der harmoniebedürftig ist, um beruflich bestmöglich zu performen und das ist mir wichtig, wenn ich mit meinem Team arbeite.
- Sei Teil eines echten (!) Teams: Welche Firma würde nicht von sich behaupten ein echtes Team zu sein? Schaut man aber auf Kununu und Co., sieht die Welt manchmal anders aus. Um Teaamgeist zu empfinden und zu entwickeln, möchte ich jedes Teammitglied kennenlernen, die entsprechenden Ziele verstehen und auf Augenhöhe und direkt kommunizieren. Mir sagte mal jemand: „Bei uns haben wir keine Zeit für Lästereien“. Dem stimme ich zu, ich erwarte das offen miteinander gesprochen wird und Meinungsverschiedenheiten auch sachlich und gewaltfrei (in der Kommunikation und physisch – wobei ich dies noch nie erlebt habe) gelöst werden.
- Mut!: Im Vertrieb versuche ich besonders mutig zu sein. Nicht provokant, nicht aufdringlich, sondern einfach mutig. Einfach mal kreativ auf frequentierte Menschen zugehen, mal eine Mail ganz anders formulieren oder den Kunden mal so ganz direkt fragen was denn jetzt sein Problem ist. Natürlich nach allen Regeln der Netiquette! Diesen Mut erhoffe ich mir von dem gesamten Team und allen Abteilungen mit denen ich zu tun habe. Insbesondere mit der Produkt-, Marketing-, sowie Rechtsabteilung.
- Sei „nerdy“ & weiß, wovon du sprichst: Bei einem Arbeitgeber erinnere ich mich an richtig nervende Mittagspausen und das über Wochen. Mein damaliger Chef, dem ich sehr viel zu verdanken habe, ist mit mir in der Regel Mittags vor die Tür gegangen, um etwas zum Lunch zu beschaffen. Auf dem Weg zum Lunch gab es aber jedes Mal für mich eine kleine Pitch competition. „Philip, erklär mal unser Produkt für einen Freund“, „Philip, erklär mal unser Produkt für einen Einkaufsleiter“, „Philip, erklär mal unser Produkt für einen Juristen“ und so weiter und so weiter… Woche für Woche… Diese Übung war aber keineswegs ein Test oder Bloßstellung meiner Person, sondern es war allen extrem wichtig, dass wir im Vertrieb wissen worüber wir sprechen und wie wir unsere Kommunikation an verschiedenste Empfänger richten. Diese Übung ist mir so sehr im Kopf geblieben, dass ich jedes Produkt, was ich verkaufe, genau verstehen muss, um den entsprechenden Nutzen abzuleiten und einen Pitch zu formulieren.
- Work hard, play hard: „Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps“ – nur, dass es bei mir kein Schnaps sein muss. Ich denke, jeder Mensch im Vertrieb muss verstehen, dass es harte Tage und Nächte geben wird, um seine Ziele zu erreichen. 2024 habe ich 23 Messen im In- und Ausland besucht und auch >75 Arbeitstage im Hotel verbracht. Ja, meine Ziele habe ich auch zu 200 % erreicht. ABER (und daraus mache ich wirklich kein Geheimnis, deshalb auch direkt in der Vorstellung), Family comes first! Wenn ich 3 Tage die Woche weg von zu Hause war und jede mögliche Abendveranstaltung mitgenommen habe, ist es für mich selbstverständlich meine Tochter in den Kindergarten zu bringen, sie abzuholen oder einfach mal was anderes, schönes, mit der Familie zu unternehmen. Mir ist mein Leben wichtiger als der berufliche Erfolg und ich kann nur dann auch 100 % Leistung abliefern, wenn ich frei über mich und meine Prioritäten entscheiden darf. Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen fiel mir am Anfang schwer, aber auch hier durfte ich von tollen Vorgesetzten lernen und darauf bin ich stolz.
- Fairness: Es gibt nichts, was ich mehr verurteile als Menschen die andere Menschen unfair behandeln. Leider habe ich dies schon in mehreren Situationen erleben müssen (selbst wenn es nicht mir gegenüber war) und ich kann Unfairness in keiner Weise tolerieren. Wenn ich über Fairness spreche, meine ich auch insbesondere (potenzielle) B2B-Kunden. Von jedem meiner Leads, oder gewonnenen Kunden, erwarte ich eine beidseitige, faire Behandlung. Bei Arschlöchern lasse ich auch den Deal gerne sausen und teile dieses Verhalten dem Lead oder Kunden einfach mit. Es geht immer um Kommunikation auf Augenhöhe und das ist mir in meinem Job extrem wichtig. Bestimmt dir ebenfalls, oder?

Geschafft!
Das war’s eigentlich schon von meinen Erfahrungen, wenn ich einen neuen Job starte. Ich versuche den bestmöglichen, ersten Eindruck zu hinterlassen. Bei meinen Leads, Kunden aber besonders wichtig, bei meinen Kollegen. Denn die Kollegen sind es, die dir bei deiner Arbeit helfen können und denen du ebenfalls helfen kannst. Egoisten im Vertrieb kommen meiner Erfahrung nach nicht weit und internes Netzwerken ist genauso wichtig wie externes Netzwerken.
Wenn ich intern angekommen bin, gehe ich den nächsten Schritt und bereits meine Vertriebsstrategie vor. Darüber lest ihr im nächsten Beitrag.
Ich hoffe, der Beitrag war für euch lesenswert und vielleicht habt ihr sogar einen Kommentar mit Erfahrungen oder Meinungen für mich?
Euer Philip
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